KooWo ist ein gemeinschaftliches, partizipatives Wohnprojekt. Die Abkürzung steht für „kooperatives Wohnen Volkersdorf“.Die Gruppe baut 28 Wohneinheiten für etwa 42 Erwachsene und 30 Kinder und Jugendliche.
Auf dem 3,6ha großen Grundstück, gegenüber des ehemaligen Ortskerns von Volkersdorf, befindet sich bereits ein Altbestand bestehend aus einem Dreikanthof, einem Bauernhaus. Die Freiflächen gliedern sich in 1ha Bauland und 1,8ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 0,8ha Wiese. Der Rabnitzbach fließt im Grünland ein Stück weit durch das Grundstück.
Sowohl die Umsetzung des Revitalisierungskonzeptes des vorhandenen Altbestandes Bauernhof, als auch die Einbettung in die Baulandschaft der dörflichen Struktur entsprechen der Grundhaltung von KooWo. Energieeffizienz und Flächenersparnis gelten als Gestaltungsprinzipien und nehmen bei der Planung, Umsetzung und Lebensformentwicklung viel Raum ein. So zeigt sich dieser achtsame Umgang auch durch geringe Versiegelung im Außenbereich.
Das Architekturbüro Schwarz Platzer hat im Vorfeld die Rahmenbedingungen in Bezug auf Grundstückskauf, Raumplanung, Kontakt mit der Gemeinde aufgearbeitet und dann mit Unterstützung der neuen Genossenschaft für Gemeinschaftsprojekte „die WoGen“ (Management, Finanzierung und Partizipativer Prozess-Moderation) die Projektarbeit 2016 gestartet. In sechs Workshops wurde mit einer Kerngruppe der zukünftigen Bewohner der Entwurf partizipativ entwickelt und für die Umsetzung 2017 freigegeben. Der Baustart erfolgte Mai 2018 und die Übergabe fand nach weiteren sechs Workshops (Wohnungsvergaben, individuelle Wohnungsplanung,...) im Juli 2019 statt. Der gemeinschaftlich entwickelte Städtebau situiert drei längliche Baukörper zu einem Ensemble, das die Inhalte Gemeinschaft und Individuum, Dorfplatz und Nachbarschaft, Austausch und privater Rückzug thematisiert. Das Material Holz betont das Gemeinsame wie die Ausbauzonen, Balkone, Zugangsbereiche zum Dorfplatz. Die privaten Rückzugsbereiche finden sich an den außenliegenden Putzfassaden mit Loggien. Die leicht geknickten Wohngebäude formen einen sehr vielfältigen, abwechslungsreichen Freiraum beginnend beim alten Bauernhof (ca. 800m² Gemeinschaftsflächen wie Werkstätten, Gemeinschaftsräume wie Seminarraum, gemeinschaftliches kochen und essen, Gästezimmer, Bibliothek, Co Working Space, wie auch Food Coop Dorfladen) bis zum bestehenden Mühlengebäude Richtung Schöckl.
Bei der Umsetzung wurde großer Wert auf nachhaltige, ökologische Baustoffe sowie innovative Haustechnik, Energieversorgung, etc. gelegt. Die Umsetzung wurden mit Hilfe eines FFG Förderprogramm „Stadt der Zukunft“ unterstützt und auch ermöglicht.
Der zweigeschossige Holzbau beinhaltet in drei Baukörpern 28 Wohneinheiten. An den Rändern sind Geschosswohnungen untergebracht, ansonsten reihenhausartige Maisonetten als vier-fünf Zimmer Familien-Wohnungen wie auch Wohngemeinschaften mit je zwei Kleinwohnungen (Wohnungsschlüssel ca. 60% 4-5 Zi, 15% 3 Zi, 25% 1-3 Zi WE in Summe ca. 2100m² NFL). Die Grundrisstypologie arbeitet mit einem Schaltzimmer und ermöglicht dadurch unterschiedlichste Wohnungsgrundrisse. Weiters durchzieht eine KLH Galerieplatte als aufgebauter Dachraum das gesamte Gebäude und eröffnet individuelle Nutzungserweiterungen im Selbstbau.