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HOFER FILIALE Seestadt Aspern

Bauherrschaft: HOFER
Holzbauunternehmen: Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
Fertigstellung (Jahr): 2019
Ort: 1220 Wien
Beschreibung zum Objekt:

Vor gut einem Jahr wurde die HOFER Filiale in der Wiener Seestadt Aspern als temporäres Objekt errichtet. In Holzbauweise ausgeführt soll sie in dieser Form für insgesamt drei Jahre zur Verfügung stehen. Grund dafür ist, dass in der Nähe des neuen Standorts ein völlig neues Gebäude errichtet wird, in dessen Erdgeschoss später diese HOFER Filiale dauerhaft einziehen wird. Da die umliegenden Bewohner dennoch die Möglichkeit haben sollen, ihre Einkäufe zu tätigen, wurde eine attraktive Übergangslösung geboten - eine 730m2 große HOFER Filiale in Holzmodulfertigbauweise.

Geplant wurde das Projekt vom Architekturbüro Malek Herbst. Mit dem Anspruch der besonderen Gegebenheiten war die Holzbauweise die perfekte Lösung. Flexibel, nachhaltig und effizient.

Neben den bauspezifischen Anforderungen spielte auch die Bauzeit der HOFER Filiale eine wesentliche Rolle. Durch die Holzmodulfertigbauweise, die einen hohen Vorfertigungsgrad aufweist, war es möglich, den Bau in 14 Wochen komplett fertigzustellen. Das Dach wurde mit Kielstegelementen umgesetzt, welche ebenso im Vorfeld angefertigt werden konnten. Kielstegelemente sind leichte, einachsig gespannte Flächentragsysteme aus Holz für Spannweiten bis zu 27 m. Das innovative Bauelement ist in 28 Ländern patentiert und wurde unter anderem mit dem „Schweighofer Prize“, der höchsten Auszeichnung Europas für die Holzindustrie, ausgezeichnet. Besonders geeignet ist dieses Fertigungsweise für große Tragwerks-Spannweiten, welche die Konstruktion für die HOFER Filiale in besonderem Maß bedingte.

Darüber hinaus konnte durch die freie Überspannung eine maximale Nutzungsflexibilität erzielt werden, was die spätere Inbetriebnahme an einem anderen Standort problemlos ermöglicht. Ein weiterer Vorteil von Kielstegelementen ist der bauphysikalisch robuste Aufbau bei gleichzeitig geringer Bauhöhe. So erfolgte eine Trennung zwischen statisch tragenden Elementen und bauphysikalischer Hülle, die auch eine zukünftige Nachrüstung von PV-Modulen begünstigt. Insgesamt wurde der Markt so konzipiert, dass er voll funktionstüchtig ist, mit dem Unterschied, dass er ausgenommen der Bodenplatte jederzeit zur Gänze zerlegt und mittels Lkw abtransportiert werden kann.

Auch in Punkto Energiebilanz weist die temporäre Filiale ein positives Ergebnis auf. Einerseits aufgrund des guten Dämmwerts des eingesetzten Baustoffes Holz und zum anderen, weil auf „sonst übliche Ausstattungen verzichtet wurde“. Beispielsweise gibt es im Gebäude keine umfassende Lüftungsanlage, stattdessen kommen die Fenster zum Einsatz. Dieser Verzicht war vor allem auf die vorangestellte Absicht zurückzuführen, eine bestmögliche Nutzung in kurzer Lebensdauer zu realisieren, weshalb auch der Strom- und Energiebedarf entsprechend gesenkt werden sollte.

 

Die Zukunft braucht Nutzungsvielfalt von Gebäuden

In Bezug auf Nachhaltigkeit, Kreislaufdenken und alternative Baukonzepte kann das Projekt in der Wiener Seestadt Aspern durchaus eine Inspiration für künftige Filialen sein, wie HOFER und der Architekt Georg Herbst erklären. Damit enden jedoch keineswegs die Möglichkeiten der Umsetzung und Anwendung von temporären Gebäuden. Mit diesem Projekt wurde bewiesen, dass eine flexible Raumnutzung mit einer gleichzeitig günstigen Energiebilanz und Umweltverträglichkeit machbar ist - und zeigt dabei einmal mehr eine alternative Bauweise für die Ansprüche von morgen auf.

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