Vis a vis des ersten Spitalsbaus in Holz, der 2017 fertig gestellten Ausweichstation auf dem Standort Süd des Landeskrankenhauses Graz Süd-West, wurde erneut ein Gebäude in der gleichen Bauart errichtet. Auch dieses wurde eingepasst in den alten Baumbestand des parkähnlichen Krankenhausareals und geht mit seinem Pendant einen spannenden Dialog ein.
Auch hier handelt es sich wieder um einen modularen Bau, bestehend aus vorgefertigten Raumzellen in Massivholzbauweise mit sichtbaren Holzoberflächen.
In Grunddisposition und Größe mit 18 Doppelzimmern grundsätzlich dem Vorgängerbau ähnelnd, wurde hier zusätzlich ein weiteres Atrium eingefügt und ein noch größeres Augenmerk auf großzügige und helle Atmosphäre der Gangzonen und Tagräume gelegt. Der Bezug zur Außenwelt und dem Grün des Parks ist in allen Bereichen des Gebäudes spür- und erlebbar.
Die Patientenzimmer mit je 2 Betten und 3 Tagräumen sind so angeordnet, dass 3 „Wohngruppen“ gebildet werden können. Diese 3 eigenständigen Wohngruppen zu je 12 Betten können sehr flexibel an die jeweilige Station angepasst werden. Eine dieser Wohngruppen kann auch lt. Unterbringungsgesetz UbG-Bereich („geschlossen“) geführt werden.
Ein therapeutischer Mehrwert wird durch den Einsatz von Holz im patientennahen Bereich erreicht. So werden Boden, Wand und Decke der Zimmer als auch der Aufenthaltsbereiche der Patienten und Mitarbeiter in Echtholz ausgeführt. Dies führt zu einer besonders angenehmen Raumatmosphäre, die im Spitalsbau so bisher noch nicht umgesetzt werden konnte. Die Rückbaubarkeit und Wiederverwertbarkeit, ein wesentlicher Punkt in der Nachhaltigkeit von Bauwerken, ist durch die Raumzellenbauweise und LKW-Transportierbarkeit aller vorgefertigten Patientenzimmer sehr gut gegeben. Durch die gewählte Massivholzbauweise konnten gegenüber konventioneller Bauweise ca. 1.680 Tonnen CO2 eingespart werden.